ab 10 Jahre

Abseits für Gilles

Einen eigenen Weg zu finden kann schwieriger sein, als berühmt zu werden

Nur ein Ziel hat der zwölfjährige Gilles vor Augen. Er will zu den „Roten Teufeln“ und Profifußballer werden. Trainiert vom ehrgeizigen Vater und ausgestattet mit Talent und Leidenschaft ist der 12-Jährige tatsächlich auf dem Weg in die belgische Jugendnationalmannschaft, als etwas Unfassbares passiert: Sein Vater bricht am Spielfeldrand zusammen und stirbt. Gilles verliert jeglichen Mut und alle Lebensfreude, bis etwas Sonderbares geschieht.

Abseits für Gilles

Plötzlich ist der Vater wieder da. Er feuert seinen Sohn bei Spielen an und unterstützt ihn beim Training. Aber nur Gilles kann ihn sehen. Gerade als er wieder Mut fasst, erteilt ihm sein Arzt wegen einer schweren Sportverletzung Spielverbot.

Abseits für GillesAbseits für Gilles

Um die Erwartungen seines Vaters zu erfüllen und weiter an der Qualifizierung teilnehmen zu können, verschweigt Gilles den Befund und besorgt sich heimlich schmerzlindernde Medikamente. Gilles trainiert härter als je zuvor, doch für seinen Vater ist er nie gut genug. Tatsächlich stellt Gilles sein Talent beim entscheidenden Auswahlspiel unter Beweis. Doch die Realität holt ihn ein und es wird Zeit, endgültig Abschied zu nehmen und seinen eigenen Weg zu gehen.

Über den Film

Jan Verheyens Film verwebt nahtlos mitreißende Sportszenen, poetische Traumsequenzen und realistische Alltagsbilder zu dem vielschichtigen Porträt eines Jungen, dessen Leben durch persönliche Krisen aus der Bahn geworfen wird. Die einfühlsam und humorvoll erzählte Geschichte über Gilles schwierigen Weg zu Selbstständigkeit und neuem Selbstbewusstsein greift ein breites Spektrum an Themen auf, die sowohl für Jüngere wie auch für Kinder an der Schwelle zum Jugendalter bedeutsam sind: das leidenschaftliche Verfolgen eines Ziels, der Verlust eines Elternteils und der langwierige, schmerzhafte Prozess des Loslassens.

„In ‚Abseits für Gilles‘ wird jedoch der Handlungsschwerpunkt auf das familiäre Schicksal gelegt, um dieses aus kindlicher Sicht zu behandeln. Gilles muss während des Films lernen, sich in der neuen Situation zurechtzufinden, um schließlich den Tod seines Vaters akzeptieren zu können. Trotz der herben Tiefschläge, die Gilles erleiden muss, wirkt der Film jedoch nie erdrückend oder niederschlagend auf die jüngeren Zuschauer.“ | Jens Hamp, critic.de

„Gilles Begeisterung für den Fußballsport beispielsweise wird durch den Sport erfahrenen Hauptdarsteller Ilya Van Malderghem glaubhaft verkörpert und mit filmischen Mitteln unterstützt. Extreme Bildeinstellungen, kurze Schnittfolgen und Wechsel in der Einstellungsgröße, teilweise abgelöst von Zeitlupenaufnahmen, und die Kamera in Kniehöhe der über den Rasen rennenden Spieler machen diese Szenen zu einem atemberaubenden Erlebnis auch für diejenigen, die diese Sportart nicht über alles lieben.“
| hanisauLand.de

Auszeichnungen

Beim Internationalen Chemnitzer Kinderfilmfest 2006 erhielt Gilles gleich drei Preise: den Hauptpreis der Stadt Chemnitz, den europäischen Kinderfilmpreis sowie den Preis für den besten Hauptdarsteller.

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