ab 15 Jahre

Prinzessinnenbad

Ich komm aus Kreuzberg

Klara, Mina und Tanutscha sind fünfzehn und beste Freundinnen. Seit dem Kindergarten teilen sie dieselben Interessen und alle Geheimnisse, feiern Partys, flirten, pöbeln und verbringen viele Sommernachmittage mit Freunden im Prinzenbad. Keines der Mädchen kommt aus einem klassischen Vater-Mutter-Elternhaus, auffällig die Abwesenheit der Väter – im Film wie im Leben. Was sie unterscheidet: ihre Einstellung zu Schule, Zukunft, Beziehungen.

Prinzessinnenbad

Mina, die Zielstrebige, will unbedingt ihr Abitur schaffen und hat einen festen, etwas älteren Freund, der dummerweise für ein Jahr nach Lateinamerika verschwinden will. Tanutscha ist die mit der größten Klappe. Den Kontakt zum iranischen Vater hat sie abgebrochen, weil der mit seinem Leben nicht zurechtkommt und ihr die Schuld dafür gibt. Liebevoll kümmert sie sich um ihren Halbbruder, fordert aber mehr Freiräume von ihrer überbesorgten Mutter. Klara hat sich noch nicht entschieden, ob sie Tierpflegerin oder Pornostar werden will. Das ist (hoffentlich) ein Witz, aber sie hängt am meisten in der Luft.

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Wegen eines Diebstahls muss sie gemeinnützige Arbeit leisten und besucht die „Schwänzerschule“. Es macht ihr Schwierigkeiten, sich ihre Zukunft auszumalen, weil sie sich eigentlich für gar nichts interessiert. Sie sehnt sich nach Orientierung und auferlegter Disziplin, denn ihre Mutter hat nur zwei Regeln aufgestellt, an die sich Klara halten muss: „Nicht schwanger werden und kein Heroin“ …

Über den Film

Dokumentarfilme für das Kino haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Prinzessinnenbad ist einer der Gründe dafür. Regisseurin Bettina Blümner beobachtet die sich vom Kind zur Frau entwickelnden Mädchen genau, sie denunziert die Freundinnen niemals, verbündet sich aber auch nicht mit ihnen. Die Gespräche der Drei zeugen von großer Ehrlichkeit, es klingen das Ende der Kindheit und die Veränderung der Freundschaften mit an. Ein authentisches Bild vom Erwachsenwerden in der Metropole Berlin – eine unterhaltsame, fein ausbalancierte Momentaufnahme aus dem Leben dreier Mädchen.

„Es ist das echte Leben, in einem Multikulti-Problembezirk mit hoher Arbeitslosigkeits- und Schulabbrecherquote, unsicheren Zukunftsperspektiven und einer komplexen Mischung aus konservativer muslimischer Einschränkung und alternativer Berliner Freiheit. Hier sind die drei Protagonistinnen zu Hause, hier verläuft ihr Weg durchs Erwachsenwerden, den sie für das Publikum sehr unterhaltsam ausloten: forsch und unsicher, rau und charmant, stark und verletzlich.“ | Spiegel Online, 31.Mai 2007

Auszeichnungen

58. Deutscher Filmpreis 2008 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, 57. Internationale Filmfestspiele in Berlin: „Dialogue en Perspective“ der jungen deutsch-französischen Jury

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