ab 12 Jahre

Giraffada

Freundschaft kennt keine Grenzen

Es gibt nur wenige Tiere im einzig verbliebenen Zoo im Westjordanland. Aber um die kümmert sich Tierarzt Yacine so gut er kann. Ohne finanzielle Unterstützung und ohne Medikamente versucht er sein Bestes, um diese Oase für die Menschen in den palästinensischen Gebieten zu erhalten. Hilfe bekommt der alleinerziehende Vater von seinem 10-jährigen Sohn Ziad, der seine ganze Freizeit mit den Tieren verbringt. Besonders die Giraffen Rita und Brownie haben es ihm angetan und er besucht die beiden jeden Tag, auch wenn er dafür von seinen Klassenkameraden verspottet wird.

Giraffada

Bei einem israelischen Luftangriff kommt Brownie ums Leben – und weil manche Giraffen nicht allein leben wollen oder können, verweigert das Weibchen von diesem Zeitpunkt an das Futter. Ziad ist verzweifelt, denn wenn Rita weiterhin hungert, wird sie sterben und mit ihr auch das ungeborene Junge. Es scheint nur eine Lösung zu geben: Ein Giraffenbulle muss her! Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die einzige männliche Giraffe, die infrage kommt, lebt in einem Safaripark in der Nähe von Tel Aviv.

GiraffadaGiraffada

Wir schreiben das Jahr 2002, die Gebiete der Palästinenser sind durch die Mauer vom restlichen Israel getrennt. Mit Hilfe der französischen Journalistin Laura und einem israelischen Freund schmieden Ziad und sein Vater einen abenteuerlichen Plan: Sie wollen eine israelische Giraffe über die Grenze in das Westjordanland entführen …

Über den Film

Im Jahr 2003, während der zweiten Intifada, gab es eine Pressemeldung, die Rani Massalha, den französischen Regisseur mit ägyptisch-palästinensischen Wurzeln, zu seinem vielfach ausgezeichneten Debütfilm inspirierte: „Der israelisch-palästinensische Konflikt hat ein weiteres Opfer gefordert: Eine Giraffe starb im Zoo von Qalqilya“.

Der ebenso tiefsinnige wie berührende Kinderfilm geht auf politische und religiöse Hintergründe des Nahost-Konflikts nicht ein und zeigt auch keine unmittelbaren Kampfhandlungen oder Gewaltexzesse. Er erzählt eine Fabel aus Kindersicht, bei der Politik, Gewalt und Hass nie als Lösungen, sondern immer als Hindernisse erscheinen.

Während die meisten Filme über den Nahost-Konflikt sehr häufig mit nachgebauten Dörfern auf Malta oder an der israelischen
Küste aufgenommen werden, gelang es Rani Massalha an Original-
schauplätzen zu drehen und somit eindringliche Bilder aus der israelisch-palästinensischen Gegenwart einzufangen.

Ein tragikomisches Drama, das Kindern wie Erwachsenen die Absurdität der Situation im Nahen Osten auf ungewöhnliche, dabei überraschend bewegende Art verdeutlicht » OXMOX Hamburg

Auszeichnungen

Buster – Internationales Kinderfilmfestival Kopenhagen 2014: Bestes Drehbuch, LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival, Frankfurt/Main: Sir Peter Ustinov Newcomer Award für Ahmad Bayatra, Green Me Filmfestival, Berlin 2015: Bester Kinderfilm u.a.

» zum Seitenanfang