ab 14 Jahre

Ben X

Nichts war alles, was er sagte

Ben tickt anders. Nicht richtig, sagen die, die ihn in der Schule systematisch tyrannisieren und quälen. Jeder Gang in die Schule wird zum Horrortrip, regelmäßig wird er von seinen Mitschülern drangsaliert und gedemütigt. Der tägliche Überlebenskampf überfordert den 17-Jährigen, der an einer leichten Form des Autismus, dem Asperger-Syndrom, leidet. Und so flüchtet er in eine fiktive Welt, in der ihm keiner etwas anhaben kann.

Ben X

Im Online-Rollenspiel „Archlord“ wird aus dem Außenseiter der unbesiegbare Ben X, der in brutalen Schlachten Horden von Gegnern niedermetzelt. Mit Scarlite steht ihm eine loyale Gefährtin zur Seite, mit der er jede Herausforderung meistert und Prüfungen besteht, die ihn im wahren Leben überfordern. Sobald sich Ben aber aus dem Spiel ausloggt, muss er sich einer Realität stellen, die ihn nach und nach zerstört.

Ben XBen X

Als seine Mitschüler auch noch ein Handyvideo über eine schlimme Erniedrigung ins Internet stellen, sendet er 2 LATE 2 HEAL an Scarlite und sieht schließlich nur noch einen Ausweg. GAME OVER? Oder kann Ben doch noch versuchen die Reset-Taste zu drücken, um ein neues Spiel zu starten?

Über den Film

Den völlig überraschenden Ausweg aus dem Teufelskreis hätte man sich für den Schüler gewünscht, dessen Schicksal den flämischen Schriftsteller Nic Balthazar zu seinem Jugendbuch „Nichts war alles was er sagte“ und zu seinem Regiedebüt inspirierte. Der 17-jährige Autist hatte Selbstmord begangen, weil er die Schikanen seiner Mitschüler nicht mehr ertragen konnte.

BEN X ist ein beeindruckender, ergreifender Film über die Höllenqualen derer, die sich nicht wehren können. Die gemobbt, gedemütigt, verletzt werden, weil sie sich nicht ganz in die gesellschaftlichen Normen einfügen können. Es ist auch die Geschichte von Eltern, die alles daran setzen, ihr geliebtes Kind vor einer grausamen Außenwelt zu schützen.

In einer noch nie gesehenen Collage aus Realfilm- und Onlinespielsequenzen erschließt der Film Bens Innenwelt. Faszination der Cyberwelt und Kinofiktion verschmelzen und ermöglichen die Anteilnahme an einer ungewöhnlichen Wahrnehmung und Erfahrung. Vereinsamung und Entfremdung unter Jugendlichen wird ebenso zum Thema wie Mobbing und schulische Gewalt. Dass es über das Spiel einen Weg zurück ins Leben gibt, macht aus BEN X einen Film, der nicht die übliche Medienschelte bedient, sondern den spielenden Jugendlichen sehr viel mehr zutraut, als es eine oberflächliche Kritik unterstellt. » Jury der evangelischen Filmarbeit

Auszeichnungen

Ben X war einer der erfolgreichsten flämischen Filme der letzten Jahre, wurde international mehrfach ausgezeichnet und als belgischer Beitrag in der Kategorie Bester Fremdsprachiger Film für den Oscar® 2009 nominiert.

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