ab 14 Jahre

Das schweigende Klassenzimmer

Eine kleine Geste mit großer Wirkung

1956: fünf Jahre vor dem Mauerbau nutzen die Oberschüler Theo und Kurt den Ausflug nach West-Berlin für einen Kinobesuch und sehen in der Wochenschau beunruhigende Bilder vom Aufstand in Budapest, bei dem sich unbewaffnete Menschen gegen die anrollenden sowjetischen Panzer stellen. Zurück in Stalinstadt (Eisenhüttenstadt) bestätigt der verbotene West-Radiosender RIAS die dramatischen Ereignisse.

Das schweigende Klassenzimmer

Aus Solidarität mit den Opfern des ungarischen Freiheitskampfes halten die Abiturienten spontan eine Schweigeminute ab.

Was als kleine Geste gedacht war, weitet sich zum politischen
Skandal aus, der das Leben der 19 Schüler für immer verändern wird. Während der Rektor versucht, das Ganze als jugendlichen Unfug abzutun und intern zu regeln, verurteilt der Volksbildungsminister den Vorfall als eindeutig konterrevolutionären Akt.

Das schweigende Klassenzimmer Das schweigende Klassenzimmer

Gemeinsam mit der Kreisschulrätin will er ein Exempel statuieren und geht mit äußerster Härte vor. Die Schüler werden gegeneinander ausgespielt, erpresst und unter Druck gesetzt: Entweder sie benennen binnen einer Woche die Rädelsführer oder die gesamte Klasse wird vom Abitur ausgeschlossen.

Über den Film

DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER basiert auf den persönlichen Erlebnissen von Dietrich Garstka – einem der insgesamt 19 ehemaligen Schüler aus dem brandenburgischen Storkow, die 1956 wegen einer einfachen menschlichen Geste einen ganzen Staatsapparat gegen sich aufbrachten und vom Abitur ausgeschlossen wurden. 16 von ihnen reisten heimlich über die damals noch offene Grenze in die Bundesrepublik Deutschland aus. In Bensheim an der Weinstraße wurde eine eigene Klasse für die DDR-Flüchtlinge eröffnet, in der sie gemeinsam die allgemeine Hochschulreife erlangten.

Ein hochgelobter, berührender Film über Freundschaften, Verrat und Zivilcourage in Zeiten der Diktatur. » ZDF HeuteJournal
Ja, es ist ein moralischer Film, ja, er dürfte bald fester Teil des Ethik- und Geschichts-Unterrichts deutscher Gymnasien werden, aber genauso sehr sollte er in Filmklassen gezeigt werden. Nicht weil Kraume hier besonders innovativ oder experimentell zu Werke geht, sondern weil er mit bemerkenswerter Souveränität eine Geschichte erzählt. (…) Rührselig und sentimental hätte Das schweigende Klassenzimmer werden können, doch dank Kraumes mitreißender, souveräner Inszenierung ist es ein berührender, emotionaler, auch kluger Film geworden, eine Geschichtsstunde, aber vor allem wuchtiges Kino.
» Michael Meyns, programkino.de

Auszeichnungen

Bayerischer Filmpreis 2018: Darstellernachwuchspreis für Jonas Dassler

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