Kino als Lernort

Kritischer Umgang mit Bildmedien

Die Nutzung der audiovisuellen Medien Film und Fernsehen gehört für die meisten Menschen zum Alltag. Auch für viele Kinder und Jugendliche ist der Konsum bewegter Bilder nicht nur selbstverständlicher Teil des täglichen Lebens, sondern eines ihrer wichtigsten Leitmedien, aus dem sie einen großen Teil ihrer sozialen Orientierungen beziehen.

Der Erwerb von Medienkompetenz ist in unserem Medienzeitalter und bei der Flut der auf uns hereinbrechenden Bilder und medialen Präsentationsformen also eine gesellschaftliche Aufgabe und Notwendigkeit.

Schule und Film

Auch an den Schulen muss der bessere Umgang mit den Medien geübt und praktiziert werden. Viele denken dabei jedoch eher an das Fernsehen und das Internet, weniger an den Kinofilm. Dabei fand Film in den letzten Jahren verstärkt Eingang in die Rahmenlehrpläne Berlins und Brandenburgs. Bereits in der Grundschule soll der Umgang mit Spielfilmen den Erwerb von Medienkompetenz fördern.

Die Schule hat hier mehr zu leisten als die Vermittlung von Fachwissen – sie muss an der Alltagsrealität der Kinder und Jugendlichen anknüpfen, im direkten Vergleich die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Realitäten, mit Fehlentwicklungen und kleinen Utopien ermöglichen. Kaum ein anderes Medium ist dafür besser geeignet als der Film, denn Filme beschäftigen sich auf kunstvolle Weise, dramaturgisch verdichtet, mit einer möglichen oder auch faktischen Realität. Sie bieten einen sinnlichen und ganzheitlich orientierten Zugang, überwinden auf diese Weise spielend Hemmschwellen, sich mit solchen Themen zu beschäftigen.

Identitätsfindung und Umgang mit Emotionen

Das Kino ist ein wichtiger außerschulischer Lernort, denn anders als Fernsehen ist Kino ein Gemeinschaftserlebnis – und auf der großen Leinwand entfalten Filme eine besonders intensive Wirkung. Kino kann Menschen auf sehr einprägsame Weise anregen. Kinofilme tragen zur Identifikationsfindung bei, sie bieten Orientierungshilfe und machen stark für autonomes Handeln. Aufgrund der unvergleichlichen Rezeptionsbedingungen sind Kinofilme im besonderen Maße für die pädagogische Arbeit im Unterricht geeignet.

Filmerlebnisse kritisch beurteilen

Filmbildung sollte Kinder und Jugendliche mit den Möglichkeiten und den technischen und ästhetischen Grundbegriffen des Mediums vertraut machen und sie befähigen, Inhalte und Gestaltungsmittel zu erkennen, zu beurteilen und sich mit Filmerlebnissen kritisch auseinander zu setzen. Kino ab 10 leistet hierzu einen wichtigen Beitrag und die gezielte Auseinandersetzung mit den Filmen wird den Blick der jungen Zuschauer schärfen.

Bereits seit dem Jahr 1999 hat Kino ab 10 die Kinoleinwand als Lernort etabliert und bietet seitdem ein kontinuierliches Schulfilmprogramm mit medienpädagogischer Betreuung in Kleingruppen – ein Qualitätsmerkmal, das eine effektive und fundierte Filmerziehung erst ermöglicht.

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