ab 16 Jahre

Tsotsi

Oscar-prämierte Läuterung eines jungen Kriminellen

Im Township von Johannesburg schlagen sich der 19-jährige Tsotsi und seine Kumpanen mit Diebstählen und skrupellosen Gewalttaten durchs Leben. Ein Menschenleben zählt nicht viel in ihrer durch Wut und Hass geprägten Welt, Konflikte werden schnell und brutal gelöst. Die jugendlichen Gangster leben ohne Zukunft und ohne Vergangenheit und auch Tsotsi hat alle Erinnerungen an seine Kindheit verdrängt.

Tsotsi

Ein nächtlicher Autoraub, bei dem Tsotsi die Besitzerin niederschießt, verändert jedoch unerwartet sein Leben. Als Tsotsi mit dem gestohlenen Wagen davon fährt, entdeckt er auf dem Rücksitz ein Baby. Etwas in ihm sperrt sich dagegen, dieses Problem auf die übliche Weise aus der Welt zu schaffen. Er steckt das Neugeborene in eine Papiertüte und nimmt es mit zu sich in die Slums. Schnell ist er mit dem schreienden Kind überfordert. In seiner Verzweiflung zwingt er die junge Mutter Miriam, die ebenfalls in dem Viertel wohnt, mit Waffengewalt, „sein“ Baby zu stillen. Allmählich erwachen in Tsotsi wieder menschliche Gefühle …

TsotsiTsotsi

Fußball-WM 2010 in Südafrika

Intensiv, ernsthaft und authentisch zeichnet Tsotsi den packenden Überlebenskampf in den Townships von Johannesburg, der Stadt, in der es mehr Morde als tödliche Verkehrsunfälle gibt. Der Film überzeugt als eindringliche Milieustudie und bietet Diskussionsansätze zur aktuellen sozialen Situation der gefährlichsten Stadt der Welt. Authentisch und berührend ist auch die darstellerische Leistung – Tsotsi ist Gewalttäter und Opfer in einer Person, aggressiv und zugleich verletzlich, dabei in all seiner Widersprüchlichkeit glaubwürdig.

Über den Film

„Im Mittelpunkt des Films steht der Zusammenprall der armen und der reichen schwarzen Bevölkerung in Südafrika – an die Stelle des Rassenkonflikt ist die Kluft zwischen Benachteiligten und Privilegierten, zwischen Verlassenen und Geborgenen getreten.“ | Claudia Lenssen, epd Film

„Tsotsi ist die Geschichte eines blutjungen Gangsters, den man für seine Taten eigentlich hassen möchte, für welchen man/frau am Ende aber Tränen vergießt. Spannungsgeladen und voller Adrenalin schildert der Film Tsotsis Welt voller Gewalt in den Slums, die durch das plötzliche Verantwortlichkeitsgefühl für das Baby jäh aus den Fugen gerät.“
| outnow.ch

Auszeichnungen

Oscar 2006 und BAFTA-Award als bester fremdsprachiger Film; Publikumspreis beim Edinburgh International Filmfestival und Toronto Filmfestival 2005; nominiert für den Golden Globe.

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