ab 10 Jahre
Aufstand der Tiere
– Animal Farm
Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher!
Schluss mit Leid, Schluss mit Demütigung! Nach jahrelanger Ausbeutung durch den ständig betrunkenen Bauern Jones beschließen die Tiere der Manor Farm, sich zur Wehr zu setzen. Von nun an wollen sie ihren Hof selbst regieren und versuchen, ein gerechteres Gemeinwesen aufzubauen. Unter der Leitung des umsichtigen Schweins Schneeball bewirtschaften die Tiere die „Animal Farm“ nun selber und lernen sogar lesen und rechnen. Es werden sieben Regeln verkündet und öffentlich auf eine große Wand geschrieben – ein Grundgesetz sozusagen, an dem sich die neue Gesellschaft orientieren soll.
„Alle Tiere sind gleich“, lautet der Wahlspruch ihrer Revolution. „Aber einige Tiere sind gleicher!“, meinen die anderen Schweine – und errichten zunächst unmerklich, dann mit offener Gewalt eine neue Schreckensherrschaft.
Besonders skrupellos erweist sich dabei der Eber Napoleon, der seine Machtposition mit Hilfe einer speziell ausgebildeten Hundemeute verteidigt, die seine Untertanen bespitzelt und Andersdenkende sofort ausschaltet. Das Leben der Farmbewohner wird schwerer und mühsamer als jemals zuvor. Werden die Tiere eine zweite Rebellion wagen?
Über den Film
Der weltweit erste abendfüllende Zeichentrickfilm hat trotz seines Alters in seiner Kritik an totalitären Gesellschaftssystemen nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklich machender Film, in dem Begriffe wie Freiheit und Unterdrückung anschaulich vermittelt werden und der als Klassiker des anspruchsvollen Zeichentrickfilms gilt.
George Orwell stellt in Animal Farm allegorisch die Ereignisse in der ehemaligen Sowjetunion von der Oktoberrevolution bis zum Zweiten Weltkrieg dar – der Bauer war der Zar, die Schweine stellen Marx, Lenin, Trotzki und Stalin dar und die restlichen Tiere waren die unterdrückten Menschen im real existierenden Sozialismus.
Heute kann man das Werk als Parabel auf jedwede Revolution und ihren Verrat deuten. Das Orwellsche „Schweinesystem“ existiert auch heute noch in vielen Ländern, aber immer mehr Menschen schauen ihren Diktatoren nicht mehr zu, sondern lehnen sich gegen sie auf.
Dennoch gelingt den Zeichnern das Kunststück, dass „Aufstand der Tiere“ sogar über im Animationsfilm eher seltene, hoch emotionale Momente verfügt. ( ... ) Noch verwunderlicher: „Der Aufstand der Tiere“ hat sich, angesichts heutiger oder gerade erst untergegangener Diktaturen, ein hohes Maß an Aktualität bewahrt, weil der Film ständig neue Assoziationen auslöst. | Hans Günther Pflaum, WELT ONLINE
Auszeichnungen
Animal Farm feierte 1955 seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin und erhielt 1956 beim BAFTA Film Award eine Nominierung als bester Animationsfilm.