ab 12 Jahre

Im Weltraum gibt es keine Gefühle

„Nicht anfassen! Ich habe Asperger!“

Simons Leben ist minutiös durchgeplant: Alles muss einem bestimmten Muster folgen – immer der gleiche Tagesablauf, die gleichen Mahlzeiten, die gleichen Klamotten.

Im Weltraum gibt es keine Gefühle

Simon braucht feste Rituale und geregelte Abläufe, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus. Gefühle, körperliche Nähe, Chaos, Veränderungen und romantische Komödien mit Hugh Grant kann der 17-Jährige nicht ausstehen. Was er dagegen ganz besonders mag, sind seine blau-rote Kleidung, der Weltraum, alles Wissenschaftliche, Kreise und seinen Bruder Sam.

Im Weltraum gibt es  keine GefühleIm Weltraum gibt es  keine Gefühle

Als Simons überforderte Mutter kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht, ist Sam zur Stelle und nimmt den jüngeren Bruder bei sich auf. Sams Freundin Frida ist über den neuen Mitbewohner nicht begeistert, sucht entnervt das Weite und stürzt Sam damit in eine tiefe Depression. Ganz sachlich stellt Simon fest, dass er die Ursache dieser Veränderung ist und es daher an ihm ist, die Ordnung wieder herzustellen. Damit alles wieder so wird wie vorher, muss Simon seinem Bruder eine neue Freundin besorgen. Er weiß zwar nichts über Gefühle, aber er hat einen wissenschaftlich perfekten Plan …

Über den Film

Simon lebt in einer Welt voller Zeichen, die er nicht lesen kann. Wie er seine Welt empfindet, veranschaulicht der Regisseur über eine innovative Filmsprache: Grafische Elemente, die sich auf die Filmbilder legen, illustrieren dem Zuschauer Simons Gedanken und Wahrnehmung. Fernab von Kitsch, Klischees und Vorurteilen gelingt es dieser warmherzigen und ungemein unterhaltsamen Komödie seinen Protagonisten in all seinen Stärken und Schwächen darzustellen, ohne ihn der Lächerlichkeit preiszugeben.

Was Öhmans Film betrifft, so überzeugt hier außerdem die Perspektive, folgt die Geschichte doch vor allem der Wahrnehmung und dem Empfinden von Simon. Dies äußert sich immer wieder auch durch eingeblendete technische Skizzen und schematische Zeichnungen, etwa von Winkelberechnungen für den exakten Wurf eines Basketballs, tickenden Uhren oder Weltraumanimationen. Mit ihnen veranschaulicht Öhman die Gedankenwelt seiner sensiblen Hauptfigur, ohne diese jedoch zu psychologisieren. | Thomas Volkmann, programmkino.de

Noch so eine Komödie mit lustigen Behinderten, könnte man meinen. Im Unterschied zum kitschtriefenden Hollywood haben die Skandinavier freilich ein gutes Händchen für Sonderlinge à la „Elling". | Dieter Oßwald, doppelpunkt.de

Auszeichnungen

Der schwedische Oscar-Kandidat für den besten fremdsprachigen Film 2011 erhielt vier Nominierungen beim schwedischen Filmpreis Guldbagge und gewann u.a. den Publikumspreis beim Palm Springs International Film Festival.

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