ab 14 Jahre

Berlin Rebel Highschool

Bildungslust statt Bildungsfrust

Alex kam mit Regeln und der Konkurrenz unter den Schülern nicht klar und hatte mit Anfang 20 schon vier Schulabbrüche hinter sich. Lena wurde von Mitschülern gemobbt und verließ die Schule in der Neunten. Etwas länger hielt es Mimi aus – sie konnte den Leistungsdruck nicht mehr ertragen und brach kurz vor dem Abi ab. Flo hatte Probleme mit Autoritäten und für Hanil war Schule eine lästige und völlig sinnfreie Pflichtveranstaltung, der er sich bis zu seinem Rauswurf meistens entzog.

Berlin Rebell Highschool

Nun sind sie Teil einer Klasse der Schule für Erwachsenenbildung (SFE) in Berlin-Kreuzberg und versuchen den höchsten deutschen Schulabschluss zu machen – das Abitur.

Berlin Rebell HighschoolBerlin Rebell Highschool

Und zwar in einer Schule ohne Direktor, ohne Noten und ohne Leistungsdruck. Seit 1973 wird die SFE als basisdemokratisches Projekt von den Schülern selbst verwaltet die auch ihre Lehrer aus eigener Tasche bezahlen. Der Stundenplan? Auch hierüber wird diskutiert und gemeinsam entschieden, was sie wann wie lernen. Was sich nach Spaß und Freiheit anhört, erfordert viel Eigenverantwortlichkeit und Disziplin und bedeutet, dass sich die SchülerInnen selbst zum Lernen motivieren und gegenseitig unterstützen müssen. Denn am Ende steht die Abschlussprüfung, die extern von einer staatlichen Prüfungskommission abgenommen wird.

Über den Film

In Deutschland brechen jährlich über 60.000 Jugendliche die Schule ab. An der SFE in Berlin bekommen sog. Schulversager eine zweite Chance – die alternative Schulform nimmt jene auf, die an Mobbing, Vorurteilen, hierarchischen Strukturen oder der eigenen Faulheit scheiterten und hilft ihnen, ihren Traum vom Abi zu verwirklichen. Und das seit 43 Jahren überaus erfolgreich – über 75% der Abiturienten schaffen den Abschluss und beim Deutschen Schulpreis 2016 erreichte die SFE den 2. Platz.

Regisseur Alexander Kleider, selbst Absolvent der Schule, begleitet eine SFE-Klasse über drei Jahre bis zum Abitur. Er begegnet den Schülerinnen und Schülern dabei auf Augenhöhe und kommt ihnen sehr nahe. Sie reflektieren offen ihr bisheriges Scheitern in der Schule, ihre Erwartungen und Ziele, ihre eigene Einstellung zum Lernen. Immer wieder streift der Film die aktuelle Diskussion um das Schulsystem in Deutschland. Ist Auswendiglernen zielführender als Verstehen? Sollte Schule in unserer Gesellschaft neu gedacht werden? (…)

Mit all seinen spannenden Fragen und Ansätzen ist BERLIN REBEL HIGH SCHOOL ein wichtiger, gesellschaftlich relevanter Film, der Diskussionen anregen kann und der zudem noch auf großartige Weise unterhält und berührt. Und dazu ein großartiges Porträt eines Projektes, das Schule machen sollte.
» Auszug FBW-Pressetext: Prädikat besonders wertvoll

Auszeichnungen

Austin Film Festival 2016: Publikumspreis; Nominiert für den Deutschen Filmpreis 2017 als Bester Dokumentarfilm

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