ab 10 Jahre

Zu weit weg

Ins Abseits geraten

Eben noch war Ben gefeierter Fußballheld und beliebtester Schüler, nun ist er Außenseiter und Ersatzspieler. Und das alles nur, weil unter seinem Heimatdorf riesige Braunkohlevorkommen entdeckt wurden, die nun abgebaut werden sollen. Alle Dorfbewohner*innen wurden umgesiedelt aber Ben, seine ältere Schwester Isa und die Eltern ziehen nicht wie alle anderen in ein Nachbardorf, sondern in die Stadt Düren um. Und hier läuft nichts mehr, wie es Ben gewohnt ist: In der Schule wird der 12-Jährige gemobbt und auf dem Fußballplatz wird der vormals beste Stürmer auf die Ersatzbank verbannt.

Zu weit weg: Ben und Tariq mit Fahrrädern sehen auf Braunkohlebagger

Immer wieder zieht es Ben in die alte Heimat, wo er fasziniert den riesigen Schaufelbaggern zusieht, die sich durch die Landschaft fressen. Zuerst hatte sich Ben sogar auf den Umzug gefreut, aber langsam wird ihm klar, dass die Bagger nicht nur Häuser, sondern auch Freundschaften zerstören. Als sein bester Freund Luca aus dem ehemaligen Fußballteam rasch einen Ersatz für ihn findet, ist Ben am Boden zerstört.

Ben wird von der Fußballmannschaft auf den Schultern getragen Ben und Tariq lächeln

Und als wäre das nicht genug, muss er sich nun auch noch die Bank mit Tariq, einem syrischen Flüchtling teilen. Anders als Ben wird der schüchterne Tariq sofort in die Klassengemeinschaft aufgenommen und kann mit einem besonderen Fußballtrick sogar auf dem Fußballplatz punkten. Als sich der Stürmer des SC Düren verletzt, soll nicht Ben, sondern Tariq für Tore sorgen.

Nach und nach wird Ben bewusst, dass die beiden mehr verbindet als die Leidenschaft für Fußball. Aber Tariq hat nicht nur seine Heimat und Freunde verloren, sondern lebt ohne seine Familie alleine in einem Flüchtlingsheim. Seine Eltern sind noch in der Türkei, sein Bruder Kheder ist auf der Flucht verschollen. Nun setzt Ben alles daran, die Brüder wieder zu vereinen, auch wenn er dadurch vielleicht wieder einen Freund verliert…

Über den Film

Regisseurin Sarah Winkenstette erzählt in ihrem preisgekrönten Abenteuerfilm mit sehr viel Einfühlungsvermögen und konsequent auf Augenhöhe seiner jungen Protagonisten und des Publikums von zwei Jungen, die „zu weit weg“ von Zuhause sind. Eine Geschichte über den Verlust der Heimat, Neuanfängen und die grenzüberschreitende Kraft von Freundschaft.

Gefühlvoll, erfrischend und unverfälscht, ist dieser Film möglicherweise schon jetzt einer der schönsten Jugendfilme des Jahres 2020.
» Leena M. Peters, filmloewin.de

„Zu weit weg“ erzählt Heimatverlust aus unterschiedlichen Perspektiven. Die gelungene Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor und Herzenswärme macht aus dem aktuellen Thema einen unterhaltsamen Familienfilm.
» Andrea Burtz, wdr.de

Eine Jungenfreundschaft, die ohne dumme Mädchenklischees auskommt, die komplexe und widersprüchliche Gefühle dennoch mit Fußball und Blutsbrüderschaft zusammenbringt – können wir solche großartigen Filme bitte öfter im deutschen Kinderkino sehen?
» Rochus Wolff, kino-zeit.de

Mit „Zu weit weg – aber Freunde für immer!“ ist Sarah Winkenstette ein Film geglückt, der die Sorgen und Nöte seiner jungen Protagonisten ernst nimmt und ihnen auf Augenhöhe begegnet. Realitätsnah und einfühlsam spiegelt die schnörkellose, erfrischend unaufgeregte Inszenierung die kindliche Erlebniswelt wider. Ein echter Glücksfall.
» Cinema.de

» zum Seitenanfang