ab 10 Jahre

Mein Bruder, der Superheld

Ein ganz besonderes Kind

Gio im Superhelden-Kostüm mit einem Bottich Popcorn, dahinter Jack, ebenfalls mit Popcorn

Endlich ist es soweit, Jack wird nach zwei älteren Schwestern einen kleinen Bruder bekommen. Als Gio geboren wird, sagen seine Eltern, dass er etwas ganz Besonderes sei. Gio hat ein Chromosom mehr als die meisten Menschen und in Jacks Vorstellung wird sein Bruder dadurch zum Superhelden mit unglaublichen Fähigkeiten, genau wie in seinen Comics. Tatsächlich ist Gio anders: Er ist immer direkt und aufrichtig und hat das ansteckendste Lachen der Welt. Er schenkt seinen Schwestern jeden Tag eine Blume aus dem Garten und fängt mitten in der Stadt zu tanzen an. Dass Gio mit dem Down-Syndrom geboren wurde und womöglich ein Leben lang auf Hilfe angewiesen sein wird, erfährt Jack erst viel später. Das war auch nie ein Problem – bis jetzt.

Gio sitzt mit Jack am Tisch, im vordergrund ein Plüsch-Dinosaurier Gio fasst im Museum lachend einem riesigen Dinosaurier-Schädel an die Zähne

Denn als der 14-Jährige auf die weiterführende Schule wechselt und sich in Arianna verliebt, möchte Jack vor allem eines: Cool sein! Aber wie soll das mit einem Bruder wie Gio gehen? Jack entscheidet sich dafür, seinen Bruder zu verleugnen und behauptet sogar, er sei gestorben. Aber Gio ist quicklebendig und gerade dabei, ein YouTube-Star zu werden. Als die Wahrheit ans Licht kommt, verliert Jack nicht nur Ariannas Zuneigung, sondern auch das Vertrauen seiner Familie. Nur Gio hält unvermindert zu ihm und Jack erkennt, dass Gios Energie und Lebensfreude tatsächlich Superkräfte sind, die die Welt verändern können.

Die beiden Brüder umarmen sich

Über den Film

Diese herausragende Literaturverfilmung kam in Deutschland nie ins Kino und wird nun erstmalig das Berliner Kinopublikum begeistern können. Der vielfach preisgekrönte Coming-of-Age-Film erzählt warmherzig und humorvoll von Geschwisterbeziehungen, familiärem Zusammenhalt und Inklusion, sowie der Suche nach der eigenen Identität und Anerkennung.

Giacomo Mazzariol (1997 geboren) hat diese humorvoll von Familie und Freundschaft erzählende Geschichte in seinem autobiografischen Bestseller-Roman beschrieben. Schon vorher sind er und sein Bruder Gio durch einen gemeinsam herausgebrachten YouTube-Kanal in ganz Italien berühmt geworden. Der 33-jährige Regisseur Stefano Cipani hat die Geschichte dann in seinem Spielfilmdebüt visuell ansprechend und emotional mitreißend verfilmt. Besonders gut gelungen ist dem Film, der gängige Erwartungshaltungen hinterfragt, der spielerische Umgang mit Vorurteilen und subjektiven Perspektiven. Mal sehen wir die Welt durch die Augen von Jack, dann wieder durch die von Gio. Durch diesen Vergleich wird besonders spürbar, wie die beiden Brüder die Welt sehen und wahrnehmen.
» Holger Twele, kinofilmwelt.de

So versöhnlich und positiv der Film schließlich endet: Das ist kein kitschiges Rührstück, sondern ein klarer und dadurch emotional umso herzzerreißender Blick auf eine einander in Liebe verbundene Familie, in der alle ihren Platz im Leben fortwährend neu beschreiben müssen. Ein Familienmitglied unter ihnen mag halt Dinosaurier besonders gerne und lernt bestimmte Sachen nicht so schnell. Aber dafür müssen die anderen lernen, Gio mehr zuzutrauen – eine der komischsten Sequenzen des Films ist es, als Gio das erste Mal allein von der Schule nach Hause geht… und die ganze Familie aus verschiedenen Verstecken seinen Fortschritt beobachtet.
» Rochus Wolff, kino-zeit.de

Wer von euch jetzt denkt, dies sei am Ende eine viel zu schöne und harmonische Geschichte, liegt falsch. Zwar erzählt der italienische Buchautor Giacomo Mazzariol in diesem Film aus eigener Erfahrung und er tut dies mit ganz viel Humor. Aber er ist auch ehrlich genug, davon zu erzählen, wie grausam er sich als großer Bruder verhalten hat. Ob es nun genauso wie im Film bei ihm gewesen ist, das kann er wohl nur selber beantworten. Doch als Zuschauer fühlen wir, dass er eigentlich in tiefer Sorge um Gio ist. In Italien sind die Brüder inzwischen sehr bekannt und wie sie heute zueinanderstehen, das zeigt der Abspann sehr echt und begeisternd. (…) So ist der Film am Ende eine schöne, zu Herzen gehende Liebeserklärung – nicht nur an Gio sondern an die ganze Familie von Jack.
» kinderfilmwelt.de

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